Am Peter-Osypka-Institut für Medizintechnik der Hochschule Offenburg wurde kürzlich ein Metal Binder Jetting System vom Typ InnoventX des US-Herstellers Desktop Metal in Betrieb genommen. Die Anlage wurde durch die AM Pioneers GmbH bereitgestellt und bildet die technische Grundlage für neue Forschungsvorhaben im Bereich der additiven Metallfertigung für medizinische Anwendungen.
Das Metal Binder Jetting Verfahren unterscheidet sich von anderen additiven Fertigungsverfahren durch die Trennung von Formgebung und Verdichtung. Dabei wird ein pulverförmiges Metallmaterial schichtweise mit einem flüssigen Binder verfestigt, bevor es in einem nachgelagerten Sinterprozess metallurgisch konsolidiert wird. Die InnoventX bietet durch ihr offenes Material- und Bindersystem sowie die integrierte Triple ACT Technologie eine hohe Flexibilität in der Werkstoffverarbeitung. Diese erlaubt eine präzise Kontrolle der Pulververteilung, was insbesondere bei refraktären Metallen wie Titan oder Molybdän entscheidend für die Bauteilqualität ist.
"Wir freuen uns sehr, mit der Hochschule Offenburg zusammenzuarbeiten und die Grundlage für praxisnahe Forschung im Bereich der additiven Fertigung zu schaffen", sagte Frederik Nussbaumer, Head of Sales von AM Pioneers. "Die Kombination aus modernster Technologie und anwendungsorientierter Wissenschaft ist der Schlüssel für zukünftige Innovationen in der Medizintechnik."
Die Maschine soll dabei helfen,die Prozessparameter entlang der gesamten Fertigungskette – von der Pulverentwicklung bis hin zum Sintern – gezielt zu untersuchen und für die Medizintechnik zu adaptieren.
Prof. Dr. Peter Quadbeck, sagte: "Mit der InnoventX können wir unseren Studierenden und Forschenden Zugang zu industrierelevanter Technologie bieten und gleichzeitig die Entwicklung biokompatibler Materialien und patientenspezifischer Implantatlösungen vorantreiben."
Die Installation der InnoventX ist Teil einer längerfristigen Kooperation zwischen der Hochschule Offenburg und der AM Pioneers GmbH. Ziel ist es, das Metal Binder Jetting Verfahren in der medizintechnischen Forschung zu etablieren und dessen industrielle Anwendbarkeit systematisch auszubauen.